Es waren die Eggenberger, die als Weinhändler in Bad Radkersburg zu einerseits großem Vermögen und später auch zur Erhebung in den Reichsfürstenstand (1623) gekommen sind, die sich hier ein glanzvolles Denkmal gesetzt haben. Heute ist das Schloss in Graz die größte und bedeutendste barocke Schlossanalge der Steiermark und seit Sommer 2010 UNESCO Weltkulturerbe. Und zählt mit ihrer erhaltenen Ausstattung, dem weitläufigen Landschaftsgarten sowie mit den im Schloss untergebrachten Sammlungen des Universalmuseum Joanneum zu den wertvollsten Kulturgütern Österreichs. Es zeigt mit seiner Bau- und Ausstattungsgeschichte den Wandel und das Mäzenatentum des einst mächtigsten Geschlechtes der Steiermark.
Übrigens: Der gedankliche Schöpfer der Schlossanlage, Fürst Hans Ulrich von Eggenberg, verwirklichte mit seiner neuen Residenz ein tief von der magischen Naturphilosophie und von der Vorstellung der Ordnung der Welt geprägtes architektonisches Konzept. Vor allem die Astronomie, die Astrologie und die Alchemie galten damals als die wichtigsten Bestandteile der Bildung eines weltgewandten Fürsten. All diese Aspekte flossen in das Konzept des Neubaus ein.
Begonnen wurde mit dem Bau 1526, fertiggestellt wurde er 1635. 1742 übernahmen die Grafen Herberstein das Erbe der Eggenberger und ließen den gesamten Schlossbau umgestalten. In die Mitte des rückwärtigen Hofes wurde die große Schlosskapelle (1758 geweiht) gebaut, Umgestaltung der Säle, neuer Figurenschmuck im Park. Dieser - zunächst nach französischer Art angelegt - wurde erst 1854 zu einem Naturpark englischer Art umgewandelt. 1939 wurde der ganze Bestand vom Land Steiermark erworben. 1947-53 wurden die schweren Schäden der Nachkriegszeit behoben; das Schloss wurde als Ganzes dem Joanneum angegliedert. Die Außengestaltung ist sehr einfach. Repräsentative Innenräume mehrerer Stilepochen, sämtliche 26 Räume des 2. Stockes mit stuckierten Friesen versehen. Im großen Prunksaal befinden sich gewaltige Spiegelgewölbe mit ausgezeichneten Malereien des fürstlich-eggenbergischen Hofmalers Hans Adam Weißenkirchner. Im Westteil des Schlossparks ist die Römersteinsammlung aufgestellt.
Wenn wir nach Graz kommen begrüßt er uns als Erster. Der Grazer Uhrturm auf dem Schlossberg! Wenn Sie geplant haben, auf Ihrer Reise die zweitgrößte Stadt Österreichs zu besuchen, dann sollten Sie zunächst hierher. Sei es, Sie fahren mit der Schlossbahn oder dem sehr modernen Lift auf die höchste Erhebung der Stadt, oder Sie nehmen die berühmten Stufen – der Blick auf Graz, mit seinen roten Dächern ist es wert. Wieder in der Stadt unten angekommen, lassen Sie sich treiben durch die engen Gassen, beachten Sie die vielen erhaltenen schönen alten Häuser, „spechteln“ Sie in die Innenhöfe, die jeder für sich ein eigenes kleines Kunstwerk sind. Jeder anders und alle urig, gemütlich, voll mit Geschichte. Gönnen Sie sich eine Verschnaufpause in einem Schanigarten, besuchen Sie ein Theater oder die Oper, flanieren Sie durch die Sporgasse – und sie werden mit unzähligen Besuchern vor Ihnen teilen, was diese schon erlebt haben: Die Liebe auf den ersten Blick. Wenn Sie aber auf Entdeckungsreise zu einer der vielen Kirchen sind, hier ein paar Tipps: Die Domkirche Zum „Heiligen Ägidius“, die Leech- oder die Franziskanerkirche zu Mariä Himmelfahrt. Ebenso sehenswert: die Bürgerspitalskirche „Zum Heiligen Geist“, Haupt- und Stadtpfarrkirche „Zum Heiligen Blut“, St. Anton von Padua, ehemalige Kapuzinerkirche, Maria-Hilf-Kirche, Pfarrkirche St. Andrä, Stiegenkirche St. Paul im Walde, der Kalvarienberg, Barmherzigenkirche, Welsche Kirche, Kirche Maria Schnee, Evangelische Heilandskirche, Karmeliterinnenkirche und Kloster, Lazaristenkirche, Herz-Jesu-Kirche, Marienkirche, Dominikanerkirche „Heilige Maria Fatima“.
Zum Tourstart gehen wir über die Södingbergstraße nach Södingberg. Danach geht´s vorbei an Obstplantagen und durch Schatten spendende Wälder. Attendorf liegt heute auf unserer Route, unmittelbar danach geht´s kurz durch Wald, über Güterwege, zwischen Obstbäumen hindurch. Die Jandlkapelle liegt auf unserem Weg bevor uns wieder Wald erwartet. Bald richten wir uns Richtung Seiersberg. Danach sind unsere Eckdaten: der Blasenberg, der Weg Nr. 9 zur Bildföhre und dann Weg Nr. 2.
Nächstes Etappenziel: der Buchkogel mit seiner Rudolfswarte. Unser Weg führt uns weiter, teils über hölzerne Stiegen zur Kontrollstelle im GH Johann und Paul. Wir gehen den Kernstockweg weiter, gelangen hinab zur Steinbergstraße, in die wir nach links einbiegen. Beim Gasthof Dorrer wenden wir uns nach rechts in die Thalerseestraße, die wir wenig später wieder nach rechts in eine Waidstraße verlassen, die ansteigend zum Bildstock auf dem Gaisbergsattel führt. Hier verlässt uns der örtliche Weg 2, wir folgen dem örtlichen Weg 6 und gehen entweder auf der Asphaltstraße oder auf dem parallel verlaufenden Waldweg bergab. Einige hundert Meter nach dem Gaisbergsattel zweigt bei einer Rechtskurve der Straße eine befahrbare Waidstraße nach links (Norden) ab, auf der unser Weg 6 weiterführt. Etwa 2 km wandern wir auf der Waidstraße bergab nach Eggenberg mit seinem wunderbaren dreigeschossigen Schloss, zur Kontrollstelle Gasthof-Cafe Alt Eggenberg. Wer genügend Zeit hat, wird sich Graz mit seinen beiden UNESCO Weltkulturerbestätten, der Altstadt und dem Schloss Eggenberg, anschauen. Wer aber die Wanderung gleich fortsetzen will, nimmt am besten die Straßenbahnlinie 1 und fährt von der Haltestelle Eggenberg bis zum Hilmteich, wo unsere Pilgerreise nach Mariazell ihre Fortsetzung findet.
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