Neue Herkunftspyramide
Mit der Einführung des neuen DAC-Systems für die Steiermark gibt es nun auch für den Schilcher die dreiteilige Herkunftspyramide unter der Bezeichnung Weststeiermark DAC. Im Unterschied zu allen anderen zulässigen regionalen Rebsorten darf beim Schilcher ein Restzuckerwert von vier Gramm nicht überschritten werden. Andererseits darf Schilcher früher als andere regionale Weine in den Verkehr gebracht und als Gebietswein bereits ab dem auf die Ernte folgenden 1. Dezember angeboten werden, die Orts- und Riedweine erst ab 1. Februar der Folgejahres. Im mittleren Segment hat man sich darauf verständigt, ausschließlich die Ortsbezeichnungen Ligist, Stainz, Deutschlandsberg und Eibiswald zu verwenden.
Die aktuellen Anbauflächen in der Weststeiermark nehmen etwa 500 Hektar ein, wobei die Blaue Wildbacher den Löwenanteil ausmacht. In Zeiten des großen Schilcher-Booms in den 90er-Jahren wurde auch außerhalb der Weststeiermark im restlichen Bundesland Blauer Wildbacher ausgesetzt. Die so gewonnenen Schilcher-Weine werden ohne DAC und unter der breiter gefassten Herkunftsbezeichnung Steiermark angeboten. Bei diesen Weinen darf sich der Konsument natürlich nicht jene Charakteristika erwarten, die nur das Terroir in der Weststeiermark dem Schilcher dank der besonderen Böden aus Gneis- und Schieferverwitterungsgestein und auch dank der speziellen Mikroklimata zu verleihen imstande ist.
Wer sich dem wahren Wesen des Schilchers konkret annähern möchte, dem kann ein Besuch dieser wunderschönen Weinkulturlandschaft nur nachdrücklich empfohlen werden. Denn erst vor Ort und in Kombination mit einer deftigen Jaus’n beim Winzer entwickelt der Schilcher seine volle Faszination. Und hier kann man dann die feinen Unterschiede zwischen den Ortsherkünften kennenlernen und wird schließlich sogar seine persönliche Lieblingsried mit ihren unverwechselbaren Nuancen auskosten. Spezialitäten wie Frizzante, Sekt und sogar Süßweine vom Schilcher runden die Palette ab, natürlich kann man aus der Blauen Wildbacher auch »richtigen«, dunklen Rotwein erzeugen, dieser trägt dann auch den Sortennamen als Bezeichnung.
Entlang der Schilcherweinstraße, die sich ausgehend von Ligist über St. Stefan und Stainz nach Deutschlandsberg, Schwanberg bis nach Wies und Eibiswald schlängelt, findet jeder über kurz oder lang seinen persönlichen Favoriten. Die vielen malerischen Weingärten, die sich um die Ausläufer des Koralpenmassivs schmiegen, laden zum Genießen und Verweilen ein.
Weingut Lazarus: Im Familienweingut mit Buschenschank von Erika und Walter Lazarus überblickt man von traumhafter Aussichtslage das weststeirische Hügelland. Vor rund 50 Jahren pflanzte man den ersten Schilcher aus und heute werden auf rund neun Hektar Rebfläche Blauer Wildbacher (rund 70 Prozent) und mehrere Weißweinsorten kultiviert. Mehr dazu: www.weingut-lazarus.at
Weingut Langmann: Auf eine lange Tradition blickt das Weingut Langmann in St. Stefan ob Stainz zurück. Seit 1746 ist es in Familienbesitz. Heute bewirtschaftet Stefan Langmann rund 35 Hektar Rebfläche, etwa 65 Prozent davon entfallen auf den Schilcher. Zum Betrieb gehört auch ein Buschenschank. Details: www.l-l.at
Wein- und Kastanienhof Klug: Traditionsbetrieb am Hochgrail, die Familie Klug bespielt das Thema Schilcher und Kastanien wie niemand sonst. Führungen des Hausherrn durch den eigens angelegten Kastanienlehrpfad mit anschließender Weinverkostung sind äußerst empfehlenswert. www.markusklug.at
Weinbau Florlwirt-Machater: SCHILEROL ist in aller Munde – hier ist es zu Hause, das spritzige Sommermixgetränk. Im Buschenschank von Armand und Maria Machater trifft man sich zum Schlemmen, Genießen und Fachsimpeln. Der Chef des Hauses ist nebst erfolgreichem Winzer auch Edelbrandsommelier, das schmeckt man! www.machater.at
Weingut Friedrich: Schilchererlebnis- und Informationsplattform – beschäftigt sich seit Jahren erfolgreich nur mit Anbau und Verarbeitung der Blauen Wildbacher und spielt die gesamte Klaviatur des Themas Schilcher virtuos. Sehr empfehlenswert für interessiertes Weinpublikum. www.friedrich-schilcher.at
Weingut Trapl: Edi & Fabian „Trapl“ sind bekannt für hervorragende Schilcher-Variationen. Vom säurebetonten Rustical bis hin zum eleganten Ried Lestein ist für jeden etwas dabei. Abgefüllt wird übrigens nur bei bestimmten Mondphasen – abgeleitet nach uralten Aufzeichnungen der Vorfahren. www.trapl-schilcher.at
Weinbau Kleindienst: Gabriele und Florian Kleindienst beweisen in ihrem Wein- und Genussladen mit köstlichen Gelees, Blüten-Zucker- und Gewürzmischungen, was man aus ihrem hervorragenden Schilcher alles zaubern kann. Mein persönlicher Favorit: zum Frühstück Schilcherfrizzante mit Rosenblütensirup und Schilchergelee mit Goldstückerln. www.wein-genussladen.at
Weingut Thomas Strohmaier: Mit dem Apéritif "Schilcher Miss Ròsy", einer interessanten Verbindung von bitterfruchtig und leicht säuerlich ist dem Nachwuchstalent Katrin aus dem Hause Strohmaier eine Punktlandung gelungen. Das elterliche Weingut hat mit Top-Weinen lange Tradition: www.strohmaier.schilcher.com