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29. Deutschlandsberger Klavierfrühling

Der 29. Deutschlandsberger Klavierfrühling, dem die schwierige Aufgabe zufällt, uns musikalisch in das nun schon vierte Jahr des globalen Ausnahmezustands zu begleiten, an dessen Beginn sich auch noch der Anfang eines nie mehr für möglich gehaltenen mörderischen Bruderkriegs im Herzen Europas jähren wird, folgt – wie könnte es anders sein – einem ungewöhnlichen und bemerkenswerten Konzept. Die sonst in dieser Veranstaltungsreihe eine so wichtige Rolle spielende russische Musik ist diesmal auf nur zwei Werke (Rachmaninovs dem Andenken Tschaikovskijs gewidmetes Trio op. 9 und Skriabins letzte „tonale“ Sonate op. 53) beschränkt – und die slawischen Brudervölker kommen, sieht man von dem in einem Klavierfestival schlicht unentbehrlichen Franko-Polen Chopin ab, gar nicht zu Wort (- der an der polnisch-tschechischen Grenze geborene und dem braunen Wahn zum Opfer gefallene Viktor Ullmann ist schon als 11jähriger nach Wien gekommen -): Damit ist zunächst klargestellt, dass der Musik eine hoch über Kriegsgetöse, Politik und Alltagssorgen stehende Aufgabe zufällt.

Eine unmittelbare Folge dieser programmatischen Entscheidung ist die Bipolarität des Gesamtprogramms: Es ist zweigeteilt zwischen den Polen „Paris“ und „deutscher Sprachraum“ (in welchem Wien natürlich eine Sonderstellung einnimmt) und vergegenwärtigt den „Rest der Welt“ nur symbolisch, allerdings mit zwei besonders prägnanten Stimmen: dem Norweger Grieg und dem Rumänen Enescu mit in Bergen und Bukarest entstandenen Werken. Gleich dreimal, und zwar an emblematischen Stellen, nämlich ganz zu Beginn, in der Mitte und am Ende des Klavierfrühlings, steht die singuläre Wechselbeziehung von Ton und Wort im Mittelpunkt: in einem dem Dreigestirn des Lieds Schubert/ Schumann/Brahms gewidmetem Programm, einem das fast schon in Vergessenheit geratene Genre des Melodrams wiederbelebenden Abend und schließlich einer „exotischen“, die Natur als drittes Element einbeziehenden Veranstaltung, in der auch die Vögel zu Wort kommen werden. Die Getreuen des Deutschlandsberger Klavierfrühlings dürfen jedenfalls nun schon das 29. Mal darauf zählen, dass jedes der ins Programm aufgenommenen Werke hörens- und bedenkenswert ist, und dass neben den schon längst zu Lieblingen gewordenen Stars auch junge Interpreten darin ihren Platz gefunden haben: Es ist und bleibt von A bis Z ein Fest der über Absurdität und Verirrung verlässlich triumphierenden Kunst in einem intimen Rahmen, der dazu beiträgt, dass auch in schwierigen Zeiten menschliche Nähe und Wärme zu ihrem Recht kommen dürfen.

Samstag, 04. Februar 2023, 18 Uhr, Musikschule

Anna Lucia Richter ( Mezzosopran) & Till Fellner ( Klavier)

Samstag, 25. Februar 2023, 18 Uhr, Musikschule

Shunta Morimoto (Klavier)

Samstag, 18. März 2023, 18 Uhr, Musikschule

Elisabeth Leonskaja (Klavier)

Sonntag, 19. März 2023, 18 Uhr, Musikschule

Altenberg Trio Wien

Samstag, 25. März 2023, 18 Uhr, Musikschule

Wolfgang Holzmair (Sprecher) & Paul Gulda ( Klavier)

Sonntag, 07. Mai 2023, 18 Uhr, Musikschule

Altenberg Trio Wien

Samstag, 13. Mai 2023, 18 Uhr, Musikschule

Elisabeth Leonskaja (Klavier)

Freitag, 26. Mai 2023, 19:30 Uhr, Musikschule

Shani Diluka (Klavier) & Johnny Rasse (Schauspieler bzw. Vogelstimmenimitator)

Freitag, 16. Juni 2023, 19:30 Uhr, Musikschule

Paul Lewis (Klavier)


Datum und Zeit

  • Freitag, 16. Juni 2023
  • Samstag, Sonntag
    18:00 Uhr
    Freitag
    19:30 Uhr

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